Drogengefahr für Kinder durch Hanfproteinpulver?

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Am 13.4. berichtete SPIEGEL ONLINE von der Rücknahme des Veganz Hanf Protein Pulvers aus dem Handel (Quelle:http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/dm-nimmt-hanfproteinpulver-wegen-hohem-thc-gehalt-aus-handel-a-1086968.html). Die Begründung: der THC Wert könnte schädlich für Kleinkinder sein. Drogengefahr im drogenfreien Hanf? Dieselbe Meldung gab es zuvor im Portal www.lebensmittelwarnung.de. 20 Mikrogramm THC in 25 Gramm Proteinpulver (entspricht 0.02 Milligramm THC) wird als gefährlich angesehen für ein Kleinkind mit 15 kg Körpergewicht. Diese Meldung scheint mir unsinnige und falsche Panikmache. Wem nutzt das? Die geltenden Grenzwerte wurden gar nicht überschritten. Hier die Fakten über geltende Grenzwerte (BVL Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit):

Als kleinste psychoaktiv wirksame Menge ist 2.5 mg (Milligramm) THC angenommen pro Tag pro Mensch mit 60 kg Körpergewicht. 20 mal geringer als diese kleinste Menge ist die “maximal zulässige Sicherheitsmenge” mit 0.125 mg THC Pro Tag pro Mensch mit 60 kg Körpergewicht. Das bedeutet, dass bei dieser Menge garantiert kein “high” entsteht! Es sich also um drogenfreie Lebensmittel handelt. Wenn ein Kleinkind diese Sicherheitsmenge THC konsumieren wollte müsste es vom veganz Protein Pulver täglich 780 Gramm zu essen bekommen und hätte grantiert immer noch keine psychoaktive Wirkung. Was also soll die Panikmache? Hier braucht es gut informierte Verbraucher.

Ein Problem bei der Bestimmung des THC Gehaltes ist die fehlende Grundlage in Europa und den USA, mit welcher Meßmethode gemessen werden soll. Hier gibt es noch keine Norm. In Europa ist man der Meinung, dass die Grenzwerte für THC gar nicht streng genug sein können (20 fach unterhalb der geringsten THC Menge, die noch gerade soeben psychoactiv ist). Wobei die psychoaktive Wirkung ebenfalls nicht genau und einheitlich definiert ist. In den USA erhalten Kleinkinder gegen die Wirkungen von Epilepsie “medical Cannabis” mit maximal 1% Gehalt an THC in der Pflanze. Wieviel THC in dem daraus gewonnenen Medikament enthalten ist, weiß ich nicht genau, aber sicher ist der THC Gehalt wesentlich höher als die hier angegebene deutsche “maximal zulässige Sicherheitsmenge”. Die Eltern der kranken Kinder haben berichtet, dass ein neues Präparat mit weniger THC die Wirkungen der Epilepsie nicht genügend dämpfe. Sie berichten auch, dass die Kinder von den THC Werten bis maximal 1% in der Pflanze die Kinder nicht “high” werden, sondern aktiv am Leben teilnehmen und sich sehr gut entwickeln.

Es gibt also noch weite Spielräume von THC Werten, die auf ihre Sicherheit für Kinder und erwachsene Konsumenten untersucht werden müssen. In einem Nahrungsmittel wie es Hanf nun mal ist, können die Werte restriktiv gehandhabt werden. Falschinformationen, die dem Verbraucher eine Gefahr vorgaukeln, dienen aber nicht der Gesundheit der Verbraucher, sondern nur der Pharmaindustrie, die eine so fantastische Pflanze wie den Hanf am liebsten vom Lebensmittel Markt verdrängen würde. Das lassen wir nicht zu.

Ich bin der Meinung, dass wir dringend eine informierte, offene Diskussion über dieses Thema brauchen.

Teilen Sie Ihre Meinungen gerne in den Kommentaren.

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